Banking ist oft eine der größten Herausforderungen für ortsunabhängige Unternehmer.
In diesem Artikel sollen die grundlegenden Möglichkeiten aufgezeigt werden, zusammen mit den jeweils positiven und negativen Begleiterscheinungen der jeweiligen Möglichkeit.
Hier beschäftigen wir uns ausschließlich mit privaten Konten. Ein Beitrag zu Firmenkonten folgt in Kürze.
Doch zu Beginn gilt es zu unterscheiden zwischen denjenigen, die immer noch (und sei es auf dem Papier) einen Steuerwohnsitz unterhalten, und denjenigen, die dies nicht (mehr) tun.
Ein Steuerwohnsitz vereinfacht sehr viele KYC (Know your Customer) Themen, die den Antragsteller bei der Eröffnung eines neuen Kontos erwarten, insbesondere das Thema der Adresse und der Erfüllung von staatlichen Reportingauflagen wie z.B. die des CRS (Common Reporting Standard).
Mit (Steuer-)Wohnsitz kann man ganz leicht die Adresse im Wohnsitzland angeben. In manchen Ländern reicht hier bereits ein Identitätsdokument aus, andere fordern noch eine Verbrauchsrechnung, die – wenn man wirklich noch mit dem Land verbunden ist – auch recht licht beschaffbar ist, doch auch für reisende Unternehmer ohne Wohnung im Wohnsitzland, lassen sich oft pragmatische Lösungen finden, z.B. die Übernahme einer Rechnung bei Freunden oder Verwandten.
Ohne Steuerwohnsitz ist das Thema etwas komplexer, so dass man entweder mehr Papier beschaffen muss, oder sich einfach nur den Banken zuwendet, die eine etwas entspanntere Einstellung haben.
Generell kann man in der heutigen Bankenlandschaft vier Gruppen von Dienstleistern im Bereich Banking unterscheiden. Viele Unternehmen besetzen nur ein oder zwei Gruppen, so dass es sinnvoll sein kann, mehrere Anbieter zu kombinieren.
Die erste Gruppe, die noch vergleichsweise neu am Markt ist, sind die sogenannten FinTechs. Hier werden Konten meist in einer App (manchmal aber auch über eine Webseite) geführt, in der Regel gibt es keine Filialen und bei manchen FinTechs auch keine persönliche Kundenbetreuung am Telefon (sondern nur per Email oder Chat).
FinTechs eignen sich gut für kleinere Beträge, da oftmals die KYC und AML (Anti Money Laundering / Geldwäschevermeidung) Prozesse dort entweder nicht ausgereift oder schwer nachvollziehbar sind, was bei größeren Beträgen schnell einmal zur unerwarteten Sperrung eines Betrages oder Kontos führen kann, und man dann ohne direkten Ansprechpartner mehrere Wochen (in extremen Fällen sogar Monate) auf die Freigabe warten muss.
Hier eine Liste der relevantesten FinTechs für ortsunabhängige Unternehmer. Lifestyle Solutions hat nicht bei allen genannten Anbietern selbst Konten, so dass wir die Erfahrungswerte unserer Kunden in die folgende Beschreibung einfließen lassen. Gute und schlechte Erfahrungen können aber Einzelfälle sein, daher sollte man ruhig mit einem kleinen Betrag eigenem Geld testen, ob das FinTech für einen funktioniert oder nicht.
1. Transferwise
Ursprünglich ein Dienst um schnell Geld in anderen Währungen von einem Land ins andere zu senden, bietet Transferwise inzwischen in vielen Ländern auch Konten an, zu denen man eine auch eine Korrespondenzkontonummer erhält, z.B. eine IBAN aus Belgien oder eine Account- und Routingnummer für die USA.
Transferwise hat unserer Erfahrung nach bei Privatkonten einen überschaubaren KYC Prozess, ist jedoch recht empfindlich, wenn direkt größere Beträge über den Dienst laufen und beginnt dann recht schnell mit Sperrung von Transaktionen, Rücksendungen oder individuellen AML Nachfragen, ist jedoch vergleichsweise schnell in der Bearbeitung dieser Fälle.
2. Revolut
Revolut ist ein Onlinedienst, der ein SEPA Konto und eine Debitkarte bereitstellt. Neben einer Gratisvariante, gibt es auch eine mit monatlicher Grundgebühr für erweiterte Funktionalität.
Revolut erwartet (in der Regel) einen Wohnsitz in einem EU/EEA Land, jedoch lässt sich unserer Erfahrung nach ein Konto auch ohne einen solchen eröffnen, jedoch wird die Debitkarte nicht ins non-EU Ausland gesendet.
Auch Revolut eignet sich eher für kleinere Beträge, und hat sehr unvorhersehbare KYC/AML Prozesse. Der Account „revolutwatchdog“ auf Twitter listet eine lange Liste an unerwarteten und lange andauernden Kontosperrungen an, bei denen das Unternehmen nicht oder nur sehr träge auf Anfragen reagiert hat.
3. N26
N26 sitzt an der Übergangsstelle von einem FinTech zu einer Onlinebank. Bereitgestellt wird ein privates Girokonto mit IBAN und eine Debitkarte. Wie bei Revolut gibt es auch bei N26 eine kostenlose und eine Premiumvariante.
N26 eignet sich auch für größere Beträge, ist jedoch unserer Erfahrung nach recht restriktiv, was die geschäftliche Nutzung des Privatkontos angeht.
AML Anfragen sind eher selten, jedoch kommt es durchaus regelmäßig vor, dass Überweisungen höherer Beträge, bei denen der angegebene Kontoinhaber nicht exakt mit den Inhaberdaten übereinstimmt zurück gesendet werden.
4. Paysera
Das litauische FinTech Paysera bietet sowohl private als auch Geschäftskonten im gleichen App Interface. Der Einstieg erfolgt immer über das private Konto, danach lassen sich auch Geschäftskonten hinzufügen.
Die KYC Überprüfung für das Privatkonto, dem eine LT IBAN zugeteilt wird, ist recht locker, und AML Blockaden beginnen erst bei höheren Summen, lassen sich aber in der Regel leicht klären.
An ein paar Stellen lauern versteckt etwas höhere oder unerwartete Gebühren (z.B. fast 30€ zum Versand der Debitkarte mit Tracking).
5. Monese
Monese ist ein weiteres FinTech, dass eine IBAN und eine Debitkarte herausgibt, auch hier gibt es wieder eine Gratisversion sowie eine mit monatlicher Grundgebühr.
Auch bei Monese ist in der Regel der Anmeldeprozess recht entspannt und das KYC recht schnell erledigt. Die Karte wird nur an eine Adresse in der EU gesendet, diese muss aber nicht zwingend mit dem Wohnsitz identisch sein.
AML Blockaden sind uns nicht bekannt, jedoch fehlt hier etwas die Erfahrung mit sehr großen Beträgen bei dem Anbieter. Wenn du damit Erfahrung hast, melde dich.
Neben diesen fünf Beispielen ist der Markt bei den FinTech in ständiger Bewegung, und neue Anbieter treten mit innovativen Produkten auf. Es lohnt sich also, dieses Marktsegment im Auge zu behalten.
Die zweite Gruppe stellen die reinen Onlinebanken dar. Das sind Unternehmen mit einer vollen Banklizenz, die aber rein online, also ohne Filialen operieren. Für ortsunabhängige Unternehmer, die noch nicht eine solche Menge von Vermögen angehäuft haben, dass sich ein Privat Banking Produkt lohnt, und die auf einen persönlichen Ansprechpartner verzichten können, sind Onlinebanken eine gute Option, da sich die Gebühren oft im Rahmen halten und größere Beträge nicht ganz so viel Aufsehen und Rückfragen erregen als bei einem FinTech.
Im Gegensatz zu einem FinTech haben Onlinebanken jedoch den Nachteil, dass sie komplett den staatlichen Reportingpflichten (z.B CRS) unterliegen, während sich das ein oder andere FinTech bisher erfolgreich um solche Pflichten drückt.
Gute Erfahrung haben unsere Kunden mit den folgenden Onlinebanken gemacht:
Netbank (Deutschland)
Die Kontoeröffnung braucht zwar einen Wohnsitz, jedoch scheint die Bank recht tolerant gegenüber Auswanderern zu sein. Die Mehrheit unserer Kunden, die mit einem Netbank Konto Deutschland verlassen haben, hatte keine Probleme ihr Konto zu behalten.
DKB Bank (Deutschland)
Bei der DKB reicht es unserer Erfahrung nach aus, einen Wohnsitz in einem EU Land zu haben (bzw. zumindest eine Lieferanschrift für die Karten), um ein Konto zu eröffnen. Teilt man der Bank mit, dass man ins non-EU Ausland verzieht (oder gar ohne festen Wohnsitz um die Welt reisen will), ist eine Kontoschließung möglich. Scheinbar filtert die Bank auch danach, z.B. wenn über einen längeren Zeitraum die Debit-/ oder Kreditkarte nur in non-EU Ländern genutzt wird.
Easybank (Österreich)
Die Easybank in Österreich eröffnet auch für Deutsche oder Schweizer ein Onlinekonto (für Österreicher sowieso). Hat man seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt nicht in Österreich, wird ein Nachweis gefordert, welchen Bezug man zum Land hat. Das können z.B. Verwandte, berufliche Aufenthalte, etc. sein. Für die Lieferung der Karten, Kontoauszüge und gelegentlicher Werbung (vermutlich als Test ob die Adresse noch aktiv ist), sollte man eine Postadresse in Deutschland, Österreich oder der Schweiz vorhalten. Das muss keine Wohnsitzadresse sein. Erzählt man als Österreicher von seinen Weltreiseplänen, haben wir vereinzelt das Feedback bekommen, dass die Bank kündigt.
ING (Spanien)
Ein gutes Onlinekonto bietet auch der spanische Ableger der ING. Zur Kontoeröffnung benötigt man als nicht-Spanier eine NIE (Ausländeridentifikationsnummer) und muss sich in das Register der EU Ausländer in Spanien eintragen. Das alleine löst noch keine Steuerpflicht aus, bringt einen jedoch auf das Radar der spanischen Behörden, wenn man unter dieser Nummer mehr als nur Banking macht, also z.B. Immobilien erwirbt oder Versorgungsverträge abschließt. Für den Versand der Debitkarte benötigt man eine Adresse in Spanien (jedoch in der Regel keinen Meldenachweis). Für die zwei Faktor Authentifizierung eine spanische Prepaidkarte (z.B. Lebara, Hits, MasMovil, etc.) um die SMS für Überweisungen zu erhalten. Generell ist die Bank flexibel, wenn man keinen Wohnsitz in Spanien hat, solange man die Korrespondenzadresse beibehält bzw. rechtzeitig vor Ablauf der Karten aktualisiert. Einziger Wermutstropfen bei der ING ist, dass nicht-Spanischer Support recht schwierig zu bekommen ist. Ein paar Grundbegriffe der spanischen Sprache können also nicht schaden.
Discover Bank (USA)
Discover Bank – Herausgeber der gleichnamigen Kreditkarte – eröffnet auch Konten. Hierzu wird zur Identifikation eine ITIN (US Steuernummer für Ausländer) benötigt, sowie eine Adresse in den USA (kein Postfach), an der man seine Karte und Kontounterlagen empfangen kann. In der Regel erwartet Discover, dass man sich zuerst für die Kreditkarte anmeldet und danach (bzw. gleichzeitig) auch ein Konto eröffnet. Die Kombination Konto ohne Karte ist eher ungewöhnlich. Das Herumreisen im Ausland ist kein Problem, so lange die Korrespondenzadresse in den USA erhalten bleibt, die Karte ist in den meisten Ländern außerhalb der USA aber kaum akzeptiert.
Die dritte Gruppe bilden die klassischen Vollbanken, die von der vierten Gruppe, den Private Banking Angeboten ergänzt werden.
Bei den klassischen Vollbanken in Europa ist es ohne festen Wohnsitz außerhalb des Private Banking Segments eher schwierig ein Konto zu eröffnen oder zu behalten, wenn die Bank von der Wohnsitzlosigkeit etwas mitbekommt.
In Deutschland oder Österreich funktioniert das auf Einzelfallbasis, in den südlicheren europäischen Ländern (Spanien, Italien, Portugal), ist es etwas einfacher, wenn man dort eine Korrespondenzadresse vorweisen kann, sowie bestenfalls noch eine lokale Identifikationsnummer (NIE,CF,NIF,..).
In einigen non-EU Ländern, z.B. den USA, der Ukraine, Russland oder Georgien ist das dann schon wieder etwas leichter.
Ein paar Beispiele für Vollbanken, die ein Konto rein mit einer Korrespondenzadresse (und ggf. Identifikationsnummer) eröffnen:
Banca March (Spanien / Balearen)
Ein sogenanntes Euro-Konto lässt sich bereits aus der Ferne eröffnen und auch Geld darauf empfangen. Abheben kann man aber erst, wenn man sich einmal in der Filiale persönlich identifiziert hat.
Deutsche Bank (Spanien)
Die Kontoeröffnung funktioniert besser mit einer spanischen, als mit einer deutschen Adresse, da scheinbar oftmals die Deutsche Bank in Deutschland für den spanischen Ableger eine Meldeabfrage macht.
Unicredit (Italien)
Die Unicredit eröffnet rein durch die Vorlage eines Reisepasses (oder EU Ausweises) ein Ausländerkonto. (conto corrente non residenti). Benötigt wird nur eine Adresse, kein Wohnsitz, innerhalb der EU, und – manchmal, je nach Sachbearbeiter – ein Nachweis dieser Adresse, z.B. Telefon oder Stromrechnung, aber auch Kontoauszüge anderer Banken.
Privatbank / ПриватБанк (Ukraine)
Für ein Konto bei dieser ukrainischen Bank, benötigt man eine ukrainische Steuernummer sowie eine beglaubigte Übersetzung des Reisepasses ins kyrillische Alphabet. Manche Filialen verlangen eine Adresse in der Ukraine, in vielen Filialen geht das aber auch ohne, wenn man damit leben kann, sich die Karten zum Konto persönlich in der Filiale abzuholen. Fürs Onlinebanking benötigt man eine ukrainische Prepaidkarte, z.B. von Kyivstar (Київстар) oder lifecell. Wegen eines etwas umständlichen Geldwäschegesetzes, kann man auf das Konto kein Bargeld einzahlen, sondern muss dieses immer erst auf das EUR Konto von einem anderen Konto überweisen, und es dann in UAH tauschen.
Privatbank hat neben dem kostenlosen Basiskonto auch ein gutes Privat Banking Angebot.
Banken in den USA
Die meisten Banken in den USA eröffnen auch für Ausländer Privatkonten, jedoch muss man immer persönlich vorstellig werden. Bei vielen Banken reicht der Reisepass, manche fordern zusätzlich noch eine ITIN (US Steuernummer für Ausländer), insbesondere dann, wenn das Konto Zinsen erzeugt. Für die Zusendung der Karten benötigt man eine US Adresse, für die mal bestenfalls auch einen Nachweis hat.
Schauen wir uns zuletzt noch ein paar Private Banking Angebote an.
Diese empfehlen sich immer dann, wenn man plant größere Summen bei einer Bank zu halten und Wert auf einen persönlichen Ansprechpartner hat. Dass dafür in den meisten Fällen nötig ist, sollte klar sein, denn Leistung hat ihren Preis.
Je nach Land beginnt Private Banking im mittleren fünfstelligen bis zum mittleren siebenstelligen Bereich. Die Werte sind als Orientierung zu verstehen, auch wenn man „knapp darunter“ liegt, kann sich eine Anfrage bei der Bank lohnen, wenn man glaubt, ein interessanter Kunde für die Bank zu sein. Große Summen sind bei solchen Konten kein Problem, ab mittleren sechsstelligen Beträgen ist es aber der gute Ton, kurz beim persönlichen Kundenberater proaktiv Bescheid zu geben.
Barclays (Isle of Man)
Mindestvermögen (liquide): ca. 100.000 GBP
Mindesteinzahlung: 25.000 GBP
Barclays Filiale auf der Isle of Man gibt einem schon mit einem überschaubaren Vermögen den ersten Geschmack, wie private Banking funktioniert. Während man bei den ersten 25.000 GBP zwar noch keinen persönlichen festen Ansprechpartner, sondern „nur“ ein Team hat, stellt sich dieser ab ca. 250.000 – 300.000 bei einem dann doch vor. Hält man mindestens 25.000 GBP auf seinem Konto, entfallen die sonst doch recht moderaten Kontoführungsgebühren von 40 GBP im Monat. Konten bei Barclays sind in vielen Währungen möglich.
Die Kontoeröffnung funktioniert remote, man muss mit seinem Reisepass zu einem Notar und diesen beglaubigen lassen, danach eine Apostille für UK hinzufügen und das ganz klassisch per Briefpost einreichen. Natürlich kann man auch – nach vorheriger Terminabsprache – in der Filiale in Douglas auf der Insel vorbeikommen und das Konto bei einer Tasse englischem Tee eröffnen.
Privatbank / ПриватБанк (Ukraine)
Private Banking bei der Privatbank beginnt bei ca. 35.000 – 40.000€ oder ca. 1 Mio UAH (Landeswährung), die man dort als erste Einzahlung (und durchschnittlichen Kontostand) erwartet. Dafür gibt es einen persönlichen Ansprechpartner, der natürlich auch Englisch (und oftmals auch Deutsch) spricht. Kontoführungsgebühren selbst fallen in der Regel nicht an, jedoch kosten die zugehörigen Karten – ohne die man das Konto nur sehr schwer nutzen kann – zwischen 30 (MC Platinum) und 70€ (Visa Infinite) im Monat, die die für diese Karten gewohnten Leistungen (Versicherungen, Concierge, etc) beinhalten.
Wenn logistisch möglich, holt einen der persönliche Ansprechpartner der Privatbank auch gerne mal in standesgemäßem Fahrzeug vom Flughafen ab.
Wie für das „normale“ Konto, benötigt man auch hier eine ukrainische Steuernummer und einen übersetzten Reisepass und sollte für alle Formalitäten ca. 1 Woche vor Ort einplanen.
Solo/BOG (Georgien)
Unter dem Label SOLO bietet die Bank of Georgia (BOG) ein private Banking Konto an, welches sich auch für Ausländer aus der ferne eröffnen lässt.
Erwartet wird für einen Private Banking Account in der Regel eine sechsstellige Summe, wobei dies hier und da auch variabel sein kann. Eine persönliche Anfrage kann sich hier vorab durchaus lohnen.
Wenn die sechsstellige Summe noch nicht ganz bereit steht, gibt es auch eine „abgespeckte“ Variante ohne Mindesteinzahlung.
Benötigt für die Eröffnung wird nur ein beglaubigter Reisepass und ein paar unterschriebene Formulare (sowie eine Adresse zum Empfang der Karten).
UBS (Schweiz)
Mindestvermögen: ca. 2 Mio CHF
UBS liefert das private Banking, dass einem in den Sinn kommt, wenn man versucht, sich ein Bild davon im Kopf zu machen. Ein persönlicher Accountmanager in einem Glas- oder Marmorpalast gehört genauso dazu, wie die – zwar schwindende aber immer noch vorhandene – Verschwiegenheit des Schweizer Bankwesens. Je nach Tarif entfallen die Kontoführungsgebühren so ab 75.000 – 150.000 CHF durchschnittlichem Saldo auf dem Girokonto.
Die Eröffnung erfolgt in der Regel nur vor Ort und benötigt den Pass und einen Adressnachweis (muss nicht zwingend der Wohnsitz sein). Bareinzahlungen werden gerade anfänglich in größeren Summen jedoch inzwischen recht ungern entgegen genommen. Die Idee „mit dem Koffer voller Millionen über die Grenze“ zu fahren, sollte man also lieber im Film belassen.
Bank of America (USA)
Mindestvermögen (liquide): 3 Mio USD
Mindesteinzahlung und erwarteter durchschnittlicher Kontostand: 750.000 – 1 Mio USD
Bank of America erhebt – die erwarteten durchschnittlichen Kontostände vorausgesetzt – keine Gebühren für ihr Private Banking Konto. Wie bei anderen Banken auch, winkt hier ein persönlicher Ansprechpartner, der – ab höherer siebenstelliger Einlage – auch gerne außerhalb der Bürozeiten das Handy abnimmt um Kundenanliegen zu lösen. Als kleines extra bekommen Private Banking Kunden 75% mehr Bonuspunkte auf ihre Einkäufe mit den Bank of America Kreditkarten.
Die Kontoeröffnung geht nur vor Ort, in ausgewählten Filialen der Bank of America, und es wird gerne ein Referenzschreiben einer anderen Bank oder eines anderen Private Banking Kunden gesehen.
Benötigt wird hier nur der Reisepass, eine Adresse in den USA (für die Lieferung der Karten) und ggf. eine ITIN (US Steuernummer für Ausländer), wenn Produkte abgeschlossen werden, die Zinsen erwirtschaften.
AML wird bei der Bank of America sehr groß geschrieben. Die einwandfreie Herkunft der Millionen sollte also im Detail nachgewiesen werden können.
Wenn dir dieser Überblick über die Bankingmöglichkeiten für ortsunabhängige Unternehmer weiter geholfen hat und du dich für eines der private Banking Produkte interessierst, kontaktiere mich gerne. Zu allen genannten Private Banking Anbietern kann ich einen Kontakt mit den richtigen Ansprechpartnern herstellen. Ob die Bank ein Konto eröffnet, ist am Ende aber immer die Entscheidung des Mitarbeiters, darauf habe ich keinen Einfluss.