Wenn dieses Thema auftaucht denken wir normalerweise an ein Zimmer von schön angezogenen Leuten, die Cocktails schlürfen und Visitenkarten austauschen. Alle hoffen darauf Leute zu treffen, die ihnen zugute kommen. Sie sind entweder auf der Suche nach Möglichkeiten etwas zu verkaufen oder nach Lösungen für ihre Probleme.
Man erhofft sich lange und dauerhafte Beziehungen zu schaffen und dass man diese Menschen in einem Jahr anrufen kann und sie sich freuen werden von einem zu hören.
In dieser Zusammenkunft tauscht man sich über interessante Projekte auf, an denen man gerade arbeitet, sowohl das Gute als auch das Schlechte und vielleicht findet sich sogar die Hebelwirkung gegenseitige Kenntnisse und Kontakte für den Fortschritt eines Projektes auszutauschen.
Soziologen nennen das ganze „soziales Kapital“.
Je mehr Leute, die du kennst, die in die vorherige Beschreibung passen, desto wertvoller ist deine Netzwerk.
Dabei ist Netzwerken nicht auf die oben beschriebenen Networking-Veranstaltungen begrenzt. Netzwerken geht überall. Auf einer Konferenz, in der Warteschlange im Starbucks Cafe, in einem Ferienresort, auf einem Event oder in Sozialen Medien.
Wichtig ist aber direkt zu sortieren, welche Menschen für das eigene Netzwerk in irgendeiner Weise hilfreich sein können und welche nur Zeitvampire sind, die einem wertvolle Arbeits- und Lebenszeit entweder mit ihren Geschichten oder dauernden Bitten um Hilfe stehlen.
Die richtigen Menschen für das eigene Netzwerk erkennst du daran, dass du mit ihnen über Themen leidenschaftlich sprechen kannst, die euch beide interessieren. Dadurch werdet ihr nicht nur voneinander lernen und Sichtweisen austauschen, sondern vielleicht auch irgendwann geschäftlich zusammen arbeiten.
Zum Netzwerken gehört eine ganz wichtige Eigenschaft: Ein Vorschuss an Vertrauen.
Vertrauen darin, dass sich dieser Kontakt, vielleicht erst in ferner Zukunft, als nützlich erweisen kann, dass man die Sichtweise des anderen ernst nehmen kann, und dieser gutes für beide im Sinn hat.
Vielleicht musst du für diesen Vorschuss an Vertrauen öfter einmal eine Komfortzone verlassen, doch das wird sich früher oder später für dich und dein Leben als von unschätzbarem Wert herausstellen. Ohne dieses Verlassen der Komfortzone wirst du viele Menschen, die dich weiterbringen, sonst wahrscheinlich niemals treffen.
Je größter dein Netzwerk ist, desto eher beschleunigt es dein Wachstum, persönlich, und dass deines Unternehmens. Je mehr Menschen du kennst, desto mehr Möglichkeiten für dich und deinen Lebensweg ergeben sich und desto mehr Chancen für strategische Partnerschaften.
Vielleicht denkst du dir jetzt:
Ich kann kaum die Nerven aufbringen, um eine Person anzusprechen, geschweige denn in ein Zimmer gehen voll von Menschen um zu Netzwerken. Dazu bin ich viel zu introvertiert und ich habe sowieso nichts, was ich diesen Menschen bieten kann.
Wenn das so ist, ist das nicht schlimm.
Beginne mit kleinen Verbindungen zu alten Bekanntschaften, vielleicht zu einem alten Freund aus der Schule oder Universität, oder vielleicht jemand, mit dem du in einem früheren Job zusammen gearbeitet hast. Vielleicht ist es auch der nette Nachbar, dem du immer nur Hallo sagst, aber ihr noch nie ein wirkliches Gespräch geführt haben.
Hier sind ein paar einfache Schritte, die dir das Netzwerken vereinfachen werden
Erstens: Mach es einfach
Sprich einfach einmal Leute an. Stehe nicht im Raum und starre die Wand an oder in den Raum.
Zweitens: Suche Blickkontakt mit den Menschen.
Drittens: Mache den ersten Schritt.
Stelle dich vor, frage die Person nach ihrem Namen (und versuche ihn dir zu merken), nach ihren Hobbies und Vorlieben, was sie dazu bringt die Veranstaltung bzw. diesen Ort zu besuchen, etc. Versuche Gemeinsamkeiten mit der Person zu finden.
Viertens: Führe ein ausgeglichenes Gespräch
Stell dir das wie ein Tennismatch vor: Du sprichst ein wenig, dann spricht der andere ein
wenig und es geht immer hin und her.
Fünftens: Gib zuerst und bekomme später etwas zurück
Vielleicht gibst du dieser Person einen Tipp, oder einen Ratschlag, wie sie ein Problem lösen kann oder du vernetzt die Person sogar mit jemand anderem. So jemand wird dir später, wenn du Hilfe brauchst, diese nicht verwehren.
Sechstens: Bringe keine Negativität ins Spiel
Rede nicht schlecht über andere Menschen oder kritisiere die ganze Zeit wie schlecht die Welt oder dein eigenes Leben ist.
Stattdessen stelle immer das Positive in den Mittelpunkt. Optimisten übertreffen Pessimisten oder Realisten auf lange Sicht.
Siebtens: Halte deine Gespräche kurz
Verschwende nicht die Zeit der anderen Menschen.
Zum Abschluss möchte ich dir noch ein Buch empfehlen: Never eat alone von Keith Ferrazzi. Er beschäftigt sich in einer sehr positiven Weise rund um das Thema Netzwerken.
Dir viel Erfolg beim Aufbau deines Netzwerks.
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