Das alte Indianersprichwort
Wenn du ein totes Pferd reitest, steig ab!
hast du bestimmt schon einmal gehört. Doch was hat das genau mit der Gestaltung deines Traumlebens zu tun?
Nun, um etwas zu erreichen was du noch nicht hast, musst du in den meisten Fällen etwas tun, was du vorher noch nie getan hast, denn wenn du immer nur den gleichen Input lieferst, bekommst du für gewöhnlich immer nur den gleichen Output.
Also gehört zur Verwirklichung deiner Ziele nicht nur einen Plan zu haben, was du genau willst, sondern dich auch von alldem zu verabschieden, was du nicht willst.
Und, sein wir ehrlich, eine alte Gewohnheit abzustellen, einen Job zu kündigen, aus einer Wohnung auszuziehen oder sich von Menschen zu distanzieren, die einem nicht gut tun ist oft der schwerere Teil der ganzen Übung.
Was dich davon hindert, diese Dinge einfach so gehen zu lassen und dich von heute auf morgen komplett neuen Dingen zu widmen ist die sogenannte „Sunk Cost Fallacy“ (lose übersetzt: Der Irrtum über verlorenes Investment).
Diese Sunk Cost Fallacy besagt, dass, je länger du eine bestimmte Tätigkeit schon durchführst, bzw. je mehr Zeit oder Geld du darin investiert hast, desto schwerer fällt es dir, dir selbst einzugestehen, dass dieses Investment (bisher) nicht das gewünschte Ziel gebracht hat, aber du „ganz nah dran“ bist, dass sich das auszahlt und jetzt eine große Dummheit wäre, so kurz vor dem Ziel aufzugeben und etwas ganz anderes von Neuem zu beginnen.
Nehmen wir ein Beispiel: Du hast dich direkt nach der Schule entschieden Biologie zu studieren. Im ersten Semester merkst du direkt, dass ist nichts für dich. Dir fällt es leicht, das Studium abzubrechen und das Fach zu wechseln.
Für jedes Semester, dass du weiter studierst, weil du dir denkst, dass sich das schon richten wird, wird es dir schwerer fallen, das Studium an den Nagel zu hängen, weil du schon so viel Lebenszeit darin investiert hast, und es als Verschwendung ansiehst, jetzt aufzugeben. Also wirfst du der bereits verlorenen Zeit noch mehr wertvolle Zeit für etwas hinterher, was dir am Ende keine Freude bereitet.
Das gleiche Beispiel kannst du auf einen Job übertragen, den du schon seit mehreren Jahren unglücklich machst, jetzt aber kurz vor der Beförderung stehst, die mehr Geld für etwas bedeutet, was dir immer noch keinen Spaß macht, auf ein Business, dass du angefangen hast, in das du viel Geld investiert hast, dass vielleicht auch kurz vor dem Durchbruch steht aber es dir keine Freude bereitet, oder auf eine längere Beziehung, bei der ihr euch schon mehrfach „zusammengerafft“ habt, aber beide eigentlich fühlt, dass ihr euch nicht (mehr) glücklich fühlt. Aus Angst, die gemeinsame Zeit als verschwendete Zeit abzuschreiben, probiert ihr es einfach weiter und weiter.
Nun ist es leicht sich rational über das Thema des toten Pferdes und die Sunken Cost Fallacy zu unterhalten, doch die Umsetzung in der Praxis ist das, was schmerzhaft sein kann aber am Ende unvermeidlich ist.
Deshalb rate ich dir zu möglichst vielen extremen (aber natürlich vernünftigen!) Entscheidungen innerhalb möglichst kurzer Zeit. Denn sobald die Entscheidung einmal getroffen ist, ist Platz für neues, und je mehr neues gleichzeitig auf dein Gehirn einströmt, desto schneller kommst du in den Flow und feierst dich selbst und deine Erfolgserlebnisse.
Das soll jetzt nicht bedeuten, dass du am selben Tag deine Wohnung und deinen Job kündigst, deine Webseite schließt und deine/n Partner/in vor die Tür setzt. Das wäre vielleicht im Aktionismus das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.
Doch nimm dir heute, nachdem du diesen Artikel fertig gelesen hast einmal ein Blatt zur Hand und zeichne dir die Grafik aus meinem Lebensrad Artikel auf.
Diesmal aber mit der Maßgabe, dass du beliebig viele Linien ziehen kannst und an jede wieder eine Punktzahl vergibst und dann streng bist:
Alles was 7 oder weniger hat, muss raus.
Die 7 ist die Bewertungszahl für faule, d.h. es ist grade so noch annehmbar, dass man kein Problem sieht und es sich gefallen lässt, die Note der Mittelmäßigkeit. Und ganz ehrlich: Für „Mittelmäßig“ ist dein Leben zu schade. Du brauchst etwas irgendwo zwischen gut und freaking awesome.
Egal ob du deinem Job, deiner Wohnung, deinem Auto, deinem letzten Urlaub, deinem Kontostand, deinem Partner/deiner Partnerin, deinem Business, deinen Balkonpflanzen oder deinem Body Mass Index eine 7 oder schlechter gibst muss die Devise klar sein: Hier muss ich aufräumen.
Um jetzt nicht in Aktionismus zu verfallen aber trotzdem ein Ziel für jeden Bereich vor Augen zu haben, schreibe dir neben jede Bewertung ein Datum. Das Datum soll ein realistischer Zeitraum sein, bis zu dem du diesen Bereich entsorgt bzw. neu eingerichtet hast. Das mag bei den Balkonpflanzen und deinem Auto manchmal schneller gehen, bei deiner Partnerschaft, deinem Job oder deiner Fitness. Wähle für keinen der Bereiche einen Zeitraum länger als ein Jahr. Das ist nur Aufschieberitis. Jetzt trage dir alle diese Termine in deinen Kalender ein, und lass dich regelmäßig daran erinnern, dass es da eine Baustelle gibt.
Wenn du dich sicher fühlst, kündige z.B. deine Wohnung oder deinen Job 6 Monate im Voraus, oder buche schon für die folgenden 9 Monate deine Urlaubsreisen.
Jetzt wo du weißt, was weg muss, hast du bis zu dem Termin ausreichend Zeit dein Gehirn arbeiten zu lassen, was an diese Stelle treten soll, und dein Unterbewusstsein wird sein bestes tun um die Lücken zu füllen. Nicht unbedingt am ersten Tag, aber Stück für Stück.
Wenn du Unterstützung dabei brauchst zu untersuchen welche Pferde bei dir schon lange tot sind und wie du deine neuen Lebensumstände gestalten möchtest, melde dich gerne bei mir.