Auf vielfachen Wunsch beendet Lifestyle Solutions dieses Jahr mit einem Rückblick, wie sich die Arbeit und Beratungspraxis mit Kunden in diesem Jahr verändert hat.
Wenn man eines über dieses Jahr sagen kann, dann den Satz:
Das Universum (oder Gott, Allah, das Schicksal, ET,..) lacht, während du Pläne machst
Denn die Ereignisse in diesem Jahr, und wahrscheinlich auch deren Auswirkungen in 2021, haben viele lange aufgesetzte und durchdachte Pläne von jetzt auf gleich durcheinander gebracht.
Interessant ist, wie unterschiedliche Menschen damit umgehen. Generell kann man die Menschen (am Beispiel unserer Kunden) dieses Jahr in vier große Gruppen einteilen.
- Panik, Ärger und (Selbst-)zweifel
- Schockstarre
- Unbeirrtes Weitermachen
- Das Tempo steigern
Die Gruppe „Panik, Ärger und (Selbst-)zweifel („PÄS“) haben die Veränderungen komplett unvorbereitet getroffen und die Antwort ist emotional. Der Ärger richtet sich entweder gegen sich selbst, weil man die ganze Zeit Entscheidungen vor sich her geschoben hat, z.B. weil man auf einen besseren Moment wartet, weil andere Prioritäten die Entscheidungen vertagt haben oder weil man sich einfach nicht sicher genug war, oder gegen andere, z.B. die Politik, das Virus, das Universum, Familienmitglieder, Kunden, etc. weil man diesen gerne die Verantwortung gibt, warum die Dinge nicht so geklappt haben wie man sich das gewünscht hat.
Zum Ärger gesellt sich dann oft die Panik. Panik, dass die bisherigen Pläne jetzt nicht mehr funktionieren, dass man keine Idee hat, wie es weiter gehen soll, dass man Zeit und Geld versenkt hat, dass das Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert oder das neue geplante Heimatland sich auf einmal mit ganz ungeahnten politischen oder gesellschaftlichen Entwicklungen positioniert. So waren z.B. viele Kunden über die drakonischen Maßnahmen in Panama erschreckt, die das Land bisher als „Plan B“ auf der persönlichen Landkarte hatten.
Zuletzt kommen dann die (Selbst-)zweifel auf die PÄS-Gruppe zu, in denen man sich und die Welt wieder einmal komplett in Frage stellt. Ob man das bisher geplante überhaupt noch kann oder möchte, ob man jetzt den Plan komplett umwerfen soll oder einfach stur durchziehen, ob nicht in den kommenden Monaten doch der „große Crash“ kommt auf den man nicht vorbereitet ist, etc.
Diese Zweifel führen entweder zu vielen zusätzlichen Beratungstelefonaten oder zum „Abtauchen“ des Kunden, der teilweise Projekte, die schon zu über 95% fertig sind, in die Ecke legt und über den Sinn des Lebens nachdenkt.
Gerade diese letzte Handlung liegt nahe an der Kundengruppe, die in Schockstarre verfallen.
Der Unterschied zwischen PÄS und Schockstarre ist, dass die Kunden der PÄS Gruppe entweder massiv ins Handeln kommen oder komplett abbremsen, während die Anhänger der Schockstarre sich entweder gar nicht mehr melden, man könnte sagen „abtauchen“, oder am Steuerpult der Titanic stehen und weder lenken noch die Geschwindigkeit anpassen, ein wenig mit der Hoffnung, dass der Eisberg (der Virus, etc.) schon von selbst verschwinden wird.
Spoiler: Das wird er nicht.
Egal ob auf der Titanic oder bei einer Verletzung. Wenn man nichts macht, wird das Ergebnis am Ende nur viel schlimmer, und meist ist irgendeine – und sei es komplett unbegründete – Entscheidung zu treffen besser als gar nichts zu tun und die Dinge laufen zu lassen.
Dieser Kundengruppe ist leider schwer zu helfen, denn Entscheidungen kannst immer nur Du als Kunde/Mensch selbst treffen, und kein Berater, Coach oder anderer Mensch für dich. Du bist der Kapitän deiner Titanic und musst den Kurs setzen.
Unbeirrtes Weitermachen ist der Ansatz einer weiteren, vermutlich der größten, Gruppe an Kunden. Bestehende Pläne werden eventuell leicht angepasst und Umwege um die sich neu aufstellenden Hindernisse einkalkuliert. Hier ist in den meisten Fällen nur wenig Handlungs- und Beratungsbedarf, weil diese Menschen wissen was sie wollen, und das, was sie wollen unabhängig davon ist, was in der Welt gerade passiert. Der Volksmund sagt „wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“ und der Wille etwas zu erreichen ist hier besonders stark ausgeprägt. Die meisten in dieser Gruppe befinden sich bereits im fortgeschrittenen Alter (sagen wir mal Ü35), haben also bereits ein Fahrwasser und eine gewisse Sicherheit im Leben gefunden, die sie weniger für PÄS oder Schockstarre anfällig macht.
Das Tempo steigern ist die Devise der letzen großen Gruppe. Ein wenig von Panik getrieben wie die erste, aber hauptsächlich aus der nüchternen Analyse „wenn nicht jetzt, wann dann“ geben diese Kunden richtig Volldampf, erkundigen sich alle paar Tage nach Fortschritten oder wollen Ergebnisse abgleichen und Bestätigung für die nächsten Schritte. Während ein solches Jahr ein guter Anstoß sein kann, endlich in die Umsetzung zu kommen und sich aufs Ergebnis zu fokussieren, gilt es hier aufzupassen, keine Schnellschüsse oder wenig überdachten Entscheidungen zu treffen, die sich später als fatal erweisen. Zwar stimmt auch hier der Satz, dass irgendeine Entscheidung immer besser ist als Schockstarre, doch sollte man sich wo möglich die Zeit nehmen, die Entscheidung auf einer guten Basis zu treffen.
Die zweite große Lehre aus diesem Jahr ist:
Wahre Zukunft ist: Keine Ahnung was passieren wird
Die Suche nach dem hundertprozentigen Masterplan hat sich dieses Jahr, viel mehr als noch in früheren Jahren, als Irrweg erwiesen. Die Dynamik der Welt ist inzwischen so weit beschleunigt, dass bis wir alle Eventualitäten geplant sind, die Ausgangsbedingungen wieder geändert haben. Und die Suche nach einer Lösung für alle Eventualitäten zeigt immer öfter, das so viele Menschen (Kunden) gar nicht wissen, was sie eigentlich wollen. Doch auch diese Antwort kann kein Berater, Coach, Geistlicher, Politiker, Familienmitglied,… geben.
Ein Plan ist dann perfekt, wenn er sich auf ein ganz genau spezifiziertes, festes Ziel ausrichtet. Je mehr sich dieses Ziel verwässert, oder der Plan auch Plan B, Plan C und Plan Y berücksichtigen soll, desto schlechter passt er auf Plan A.
Ein gutes Beispiel ist dabei immer das Roulettespiel im Casino. Klar kann man auf alle 37 Zahlen setzen, und hat so bei jedem Dreh des Rades auch gewonnen, doch am Ende wird das Geld immer weniger, weil die Auszahlungsrate 35 zu 1 ist. Je weniger Zahlen man bespielt, desto höher die Belohnung (aber natürlich auch das Risiko zu scheitern).
Dieses Jahr hat sich die Anzahl der Kunden, die eigentlich gar nicht wissen, was sie wollen, überdurchschnittlich stark erhöht, was einerseits natürlich durch die ungewöhnliche Situation in der Welt verständlich ist, doch auf der anderen Seite zeigt, wie leicht sich viele Menschen verunsichern und von ihren Zielen abbringen lassen.
Die dritte Erkenntnis dieses Jahres ist:
Die mangelnde Fähigkeit der Menschen, unter Druck Informationen zu verarbeiten.
Dieses Jahr hat sich – eher durch Zufall – ein neuer Beratungsbereich herauskristallisiert: Die Reisemöglichkeiten unter Covid19-Beschränkungen.
Während diese Informationen eigentlich alle recht übersichtlich auf den offiziellen Seiten der jeweiligen Regierungen oder auch der IATA Travel Center Seite abrufbar sind, schaffen die sich überschlagenden Nachrichten und der Wildwuchs in den sozialen Medien, in denen jeder etwas leicht anderes zu wissen glaubt, eine so große Unsicherheit, dass ein großer Bedarf bei Vielreisenden, ortsunabhängigen Unternehmern und Auswanderern besteht, ihre Reisepläne abzusichern, zum einen im Vieraugenprinzip, zum anderen ohne von denjenigen, die in der Angst vor dem Virus leben wieder direkt in eine Grunsatzdiskussion zwischen „Zeugen Coronas“ und „Covidioten“ verwickelt zu werden. Denn in solchen Krisen scheinen die Menschen den sachlichen Faktenaustausch zu verlernen und immer mehr dem Druck zu unterliegen ihre Meinung (nach der gar nicht gefragt wurde) einzuwerfen. Das können übrigens beide Gruppen gleich gut. Die in Angst lebenden „Zeugen Coronas“ bekommen Panik, wenn jemand ohne Test auf die Malediven fliegen will, während wie „Covidioten“ das Ende der Welt kommen sehen, wenn sich jemand nach dem nächsten PCR Testzentrum erkundigt.
Lifestyle Solutions ist übrigens hier weltanschaulich neutral. Es geht bei keinem der Begriffe hierbei darum eine der beiden Gruppen zu bevorzugen oder die andere lächerlich zu machen, sondern nur darum aufzuzeigen, dass diese Debatten nicht problemlösend für diejenigen sind, die einfach nur eine Antwort wollen.
Die letze große Erkenntnis dieses Jahres ist das Thema:
Frauenpower
2020 ist das erste Jahr, in dem Lifestyle Solutions mehr Frauen als Männer als Neukund:innen begrüßen konnte, und das zwar nicht nur knapp, sondern fast 60% der neuen Kund:innen waren Frauen, von denen sich übrigens die meisten in der Gruppe „das Tempo steigern“ aus der ersten Erkenntnis dieses Rückblicks befinden, die also gerade in diesen interessanten Zeiten massiv mit ihren Plänen nach vorne gehen und sich scheinbar etwas weniger von der spannenden Situation dieses Jahres verunsichern lassen als die männlichen Kollegen.
Zusammenfassend lässt sich dieses Jahr mit der Erkenntnis zusammenfassen, das es mit der beste Zeitpunkt ist, seine Pläne in die Tat umzusetzen, denn, wenn wir Glück haben, bekommen wir 2021 oder 2022 wieder etwas Normalität zurück, doch viel wahrscheinlicher ist es, dass 2020 erst der Anfang von Entwicklungen in der Welt ist, die mit Sorge zu betrachten sind. Und wer jetzt noch nach dem Prinzip Hoffnung abwartet, mag enttäuscht sein.
Zwar sagt man die Hoffnung stirbt zuletzt, doch willst du wirklich so lange warten?
Beschließen wir diesen Jahresrückblick mit ein paar Kennzahlen aus der Tätigkeit des letzten Jahres:
Häufigst gegründete Gesellschaftsformen:
- US LLC
- Deutscher Verein
- UK Ltd
Häufigst beantragte persönliche Steuerwohnsitze:
- Panama
- Paraguay
- Monaco
Häufigst eröffnete private Auslandskonten (ohne FinTechs):
- Isle of Man
- Ukraine
- Puerto Rico
Häufigst eröffnete Firmenkonto (ohne FinTechs):
- Schweiz
- Isle of Man
- USA
Häufigst genutzte Citizenship by Investment Programme:
- Antigua und Barbuda
- St. Lucia
Häufigste Länder für Beibehaltungsgenehmigungen (DE,AT):
- Russland
- USA
- Mexico
Höchstes Anlagevolumen der Kunden (sofern bekannt):
- Aktien
- Gewerbeimmobilien
- Edelmetalle
Häufigste Beratungsthemen:
- Unternehmensgründung
- Wegzugsbesteuerung
- Vermögensschutz
- Covid 19 Reisebeschränkungen
- Verschenken und Vererben
Auf ein 2021, in dem deine Ziele umgesetzt werden. Gerne mit Hilfe einer Beratung.