Zum Zeitpunkt dieses Artikels ist ein großer Teil der Welt in Aufruhr wegen des COVID19 Virus.

Während man über die Herkunft, Gefährlichkeit und das persönliche Risiko einer Ansteckung und deren Folgen bestimmt endlos debattieren könnte, zeigen die in diesem Zusammenhang entstehenden Folgen für Wirtschaft, Reisen und öffentliche Sicherheit sehr deutlich die Schwachstellen unserer globalisierten Welt auf.

Auf viele dieser Folgen kann – und sollte – man sich jedoch sowohl als Mensch mit gesundem Verstand im allgemeinen, als ortsunabhängiger Unternehmer aber im besonderen vorbereiten.

Schauen wir uns ein paar dieser Folgen einmal genauer an:

Ein-/Ausreise- und Transitsperren

Viele Länder verhängen Einreisesperren für Reisende aus Gebieten mit erhöhter Verbreitung des Virus, so dass bereits bestehende Reisepläne sehr kurzfristig aus den Fugen geraten können. Während man als ortsunabhängiger Unternehmer selten darauf angewiesen ist, physisch an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit zu sein, können notwendige Umwege oder das „Festsitzen“ an einem Ort für länger als die geplante Zeit erheblich das Budget belasten. Für solche Fälle ausreichende Rücklagen zu haben, um Flüge umzubuchen, Hotels zu bezahlen oder neue Visa zu beantragen ist hier essentiell.

Auf der anderen Seite verhängen Länder Ausreisesperren, entweder aus bestimmten Regionen des Landes (Quarantäne) oder gar aus dem gesamten Land. Während man als Tourist in vielen Fällen trotzdem noch aus dem Land gelassen wird, um in die Heimat zurück zu kehren, kann man in eben dieser Heimat statt einem geplante Kurzbesuch dann unfreiwillig einen verlängerten Aufenthalt absolvieren.

Sowohl gegen Ein- und Ausreisesperren helfen mehrere Wohnsitze in unterschiedlichen Ländern oder bestenfalls mehrere Staatsbürgerschaften. Denn die meisten dieser Sperren haben immer eine Ausnahmeregelung für heimkehrende Staatsbürger und im Land dauerhaft lebende Ausländer. Am Flughafen die richtige Residenzkarte oder den richtigen Pass vorzeigen zu können, kann hier den Unterschied zwischen entspanntem Weiterflug oder Quarantäne sein.

Während das beantragen eines Auslandswohnsitzes oder einer weiteren Staatsbürgerschaft für die COVID19 Situation eher zu spät kommt, ist es nie zu spät für den nächsten Vorfall dieser Art vorzusorgen. Beim nächsten Mal könnte es die sprichwörtliche Zombie-Apokalypse sein, der man mit dem richtigen Stück Papier entkommen kann.

Wirtschaftliche Engpässe

Die Ereignisse zeigen, dass verunsicherte Menschen dazu neigen Hamsterkäufe durchzuführen, und zum Beispiel Toilettenpapier, Wasser oder Nudeln zu horten.

Das führt im besten Fall nur dazu, dass man an einem Tag mal vor einem leeren Supermarktregal steht, schlimmstenfalls aber dazu, dass man vom einem Versorgungsengpass betroffen ist. Da man als ortsunabhängiger Unternehmer in der Regel keinen festen Wohnsitz hat, ist das Horten von Vorräten in Hotelzimmern ein eher schwieriges Unterfangen, und beim Ortswechsel kann man ggf. auch nicht seine gesamten Vorräte mitnehmen.

Während es unabdingbar ist, einen kleinen Vorrat zu haben, liegt im wirtschaftlichen Engpass die Priorität allerdings darin, ausreichend Liquidität vor Ort zu haben. Teil dieser Liquidität sollte unbedingt im Form von Bargeld oder anderen Sachwerten vorgehalten werden, denn seinem Nachbarn wird man eine Kiste Wasser oder Desinfektionsmittel schwerlich mit Kreditkarte oder Bitcoins abkaufen können.

Da man natürlich nie vorher wissen kann, wo man sich zum Zeitpunkt eines solchen Ereignisses auf der Welt aufhält, ist die Diversifizierung in unterschiedliche Währungen und auch die Lagerung in verschiedenen Ländern zu bedenken, denn das schönste Silber im Schweizer Schließfach nützt nichts, wenn man gerade in Singapur fest sitzt.

Ansteckungsgefahr

Als reisender ortsunabhängiger Unternehmer kommt man mit viel mehr und viel unterschiedlicheren Menschen in engeren Kontakt als die durchschnittliche Person die in einer Kleinstadt lebt. Sei es an Flughäfen, in Zügen, in Hotellobbies, im Taxi oder auf internationalen Veranstaltungen, die Gefahr, jemandem über den Weg zu laufen, der vorher aus einer Region mit größerer Verbreitung kommt, ist gegeben.

Wie man sich im konkreten Einzelfall vor einer Ansteckung schützt, ist natürlich immer von den Übertragungswegen abhängig, aber Dinge wie Desinfektionsmittel, Einweghandschuhe, Gesichtsmaske und Sonnenbrille sollten im Gepäck nicht fehlen.

Gleichzeitig sollte man sich als Vielreisender der Gefahr bewusst sein, dass man selbst derjenige sein könnte, der durch das Jetset-Leben Viren und Bakterien großzügig über den Planeten verteilt und entsprechende Hygiene walten lassen und eventuelle Besuche bei Freunden oder Verwandten die Teil einer Risikogruppe sind aufschieben.

Auftragsrückgang

Erhält man sein Einkommen durch den Verkauf von Produkten oder das Anbieten von Dienstleistungen, sollte man darauf vorbereitet sein, dass die Nachfrage eventuell zurückgeht. Zum einen, da potenzielle Kunden aus Unsicherheit oder Angst anstehende Investitionen zurückhalten, zum anderen, da diese die finanziellen Mittel eventuell für medizinische Versorgung oder das Anlegen von Vorräten einsetzen und das höher priorisieren als den Kauf unseres Produktes oder unserer Dienstleistung.

Da die Länge eines solchen Auftragsrückgangs nicht absehbar ist, empfiehlt es sich auch für diesen Fall ausreichende Rücklagen vorzuhalten.

Auswirkungen auf Investitionen

In Zeiten der Unsicherheit können sich Kapitalmärkte auf einen Abwärtskurs begeben und damit erwartete Renditen ausbleiben oder geringer ausfallen als angenommen. Lebt man von passivem Einkommen, können geringere Zins- oder Dividendenzahlungen zu Einkommensausfall führen, den man am besten ebenfalls mit einem entsprechenden Notfallbudget auffängt.

Vorbereitende Maßnahmen:

Die folgenden Vorbereitungen sollte jeder für sich in Erwägung ziehen, um Gesundheit, Mobilität und Kontinuität im Business zu gewährleisten:

  • Ausreichende finanzielle Rücklagen für Unwegbarkeiten auf Reisen, medizinische Behandlungen auf eigene Kosten, Einkommensausfall.
  • Erwerb mehrerer Wohnsitze und Staatsbürgerschaften.
  • Hygieneartikel im Handgepäck.
  • Bargeld oder Wertgegenstände in mehreren Ländern und unterschiedlichen Währungen.
  • Rückzugsort weit weg von Bevölkerungszentren um im Notfall das ganze „auszusitzen“.
  • Plan für den Fortbestand des Business (außer Versicherungen), wenn man selbst durch gesundheitliche Probleme ausfällt.