Vermögensschutz ist einer der Kernpfeiler in der Produktpalette von Lifestyle Solutions. Heute wollen wir beleuchten, welche Fehler sowohl Anfänger als auch vermeintlich Fortgeschrittene in ihren Vermögensschutzstrategien machen, und wie du diese für dich vermeiden kannst.

1. Kopf in den Sand

Kopf in den Sand, „wird schon gut gehen“ oder „ich habe ja so wenig, das lohnt sich noch nicht“ sind oft (An)sätze, die bei denjenigen anzutreffen sind, die relativ frisch zu einem (oft noch kleinen) Vermögen gekommen sind. Dass derjenige, der nichts macht aber auch nichts verkehrt macht, ist hier ein Irrglaube. Selbst die ersten kleinen Schritte auch nur einen Teil des Vermögens in Sicherheit zu bringen sind immer noch besser als darauf zu hoffen, dass alle Menschen einem freundlich gesonnen sind.

2. Alles ausplaudern

Sag deinem besten Freund nicht, was dein größter Feind nicht wissen soll.

So lautet der Grundsatz im Vermögensschutz, denn Dinge, die man einmal erzählt hat kann man nicht mehr zurück rufen und muss für den Fall, dass der beste Freund, Ehepartner, Verwandte oder Geschäftspartner auf einmal zum Feind, Ex-Partner oder Konkurrenten wird, sein Setup des Vermögensschutzes oft schnell und teuer umstellen um der veränderten Situation zu begegnen. Egal wie viel Vertrauen man in sein Umfeld hat, es ist immer Platz für das eine Konto, das eine Schließfach oder die eine Offshorefirma, die niemand anderes als man selbst kennt.

Neben der Veränderung von Loyalität macht man sich zudem bei den „falschen“ Menschen interessant, wenn man offen darüber plaudert, wie man sein Vermögen denn schützt, denn das Sprechen über solche Maßnahmen lässt andere oft von höheren Vermögenswerten ausgehen als eigentlich vorhanden sind und vielleicht kommt der ein oder andere Kontakt dann auf Dumme Gedanken.

3. Eine Lösung für alles

Im Vermögensschutz gibt es selten eine Standardlösung, die sich komplett auf die eigene Situation einsetzen lässt. Jedes Vermögen ist individuell und auch anderen Gefahren ausgesetzt. Eine Strategie, die das Vermögen vor dem Finanzamt und seinen Steuern schützt ist oft gegenüber schleichenden Erben wirkungslos, oder eine die den zukünftigen Ex-Ehepartner im Zaum hält schützt nicht gegenüber klagewütigen Konkurrenten. Mit dem Einsatz einer solchen Standardlösung wiegt man sich oft in falscher Sicherheit.

4. Mit Kanonen auf Spatzen schießen

Das Internet und ach die meisten Beratungsangebote sind voll von (vermeintlich) sicheren und gleichzeitig überteuerten Angeboten. Selbst wenn eine gewisse Strategie ein Vermögen wirksam schützt, ist sie oft im Vergleich zum zu schützenden Vermögenswert zu groß aufgestellt. So macht es z.B. in den wenigsten Fällen Sinn Vermögen unterhalb einer Million mit einer Stiftung zu schützen, die im Jahr einiges an Unterhalt kostet und auch viele verkaufte „mehrstufige Offshore-Holdingstrukturen“ sind für kleine Vermögen unnötig komplex und spülen den Compliancedienstleistern, Anwälten und Steuerberatern jährlich ein solides Einkommen zu Lasten des eigenen Vermögens in die Kasse. Auch gerade vor solchen „Strategen“ braucht es eine Vermögensschutzstrategie, sonst wird das Vermögen schnell durch Betriebskosten aufgefressen.

5. Veraltete Lösungen einsetzen

„Ich habe da in der Zeitung was von Panama gelesen…“, so beginnen immer einmal wieder Beratungsgespräche. Seit den „Panama Papers“ ist es zwar den Beratern klar, dass man mit einer Offshorefirma in Panama (zumindest steuerlich) niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken kann, Kunden können jedoch diese Dinge nicht einschätzen und fragen nach Dingen, die sie aus der Zeitung, dem TV oder – für jüngere Leute – von irgendwelchen Finanzinfluenzern kennen. Als Grundsatz gilt:

Wenn es in der Bildzeitung stand ist es als Lösung erst einmal für eine Zeit lang vom Tisch.

6. Nach dem Baukastensystem sich selbst etwas „basteln“

Gerade Menschen die frisch zu Vermögen gekommen sind, sind von den Kosten für Beratung und Umsetzung von Vermögensschutzleistungen oft überrascht und halten es für eine gute Idee, einen Teil einfach selbst zu machen um Kosten zu sparen. Was vielleicht beim Hausbau eine valide Strategie sein kann einmal das Parkett im Wohnzimmer selbst zu verlegen, fällt einem – nicht nur als Anfänger – beim Vermögensschutz schnell auf die Füße. Wurde die Offshorefirma im falschen Land gegründet, ist die Stiftungssatzung rechtswidrig oder das vermeintlich geheime Konto unterliegt einem Datenaustausch? Schon übersteigt der Schaden schnell die eingesparten Kosten für einen Experten. Im Nachhinein solche „Anfängerfehler“ zu korrigieren ist oftmals dann auch noch teurer als wenn man es gleich von Anfang an als Komplettpaket hätte machen lassen.

7. Verwechslung von Vermögensmanagement und Vermögensschutz

Vermögensmanagement ist dafür da, dass dein Geld mehr wird, Vermögensschutz dafür, dass es nicht weniger wird.

Vermögensberater und Vermögensmanager nehmen oft auch das Thema Vermögensschutz mit auf, auch wenn es keine Kerndienstleistung ist sondern eher dazu dient nach außen breit aufgestellt zu erscheinen. Dabei ist es in den meisten Fällen eine gute Idee, dass das Vermögensmanagement und der Vermögensschutz von getrennten Personen oder Unternehmen ausgeübt wird, da es zwischen diesen beiden Themen durchaus zu einem Interessenkonflikt kommen kann. Dies schützt auch vor dem nächsten Fehler:

8. Der Vermögensschützer hat Kontozugriff oder Vollmacht

Während es oft üblich ist, dass Vermögensmanager Zugriff auf Konten und Firmenstrukturen haben um im Namen ihrer Auftraggeber finanzielle Entscheidungen zu treffen, sollte ein Vermögensschützer niemals Zugriff auf Konten oder Prokura oder Vollmachten in Unternehmen haben.

Denn Vermögensschutz bedeutet in letzter Konsequenz dann auch, das Vermögen vor dem Vermögensschützer zu schützen.

Gerade die Person des Vermögensschützers genießt besonderes Vertrauen, da sie ja alle Interna des eigenen Setups kennt, und damit natürlich auch alle eventuell verbleibenden Schwachstellen, an der sich eine Vertrauensperson bereichern könnte. Den Vermögensschützer hier zur Vertrauensperson mit Zugriff zu machen ist sprichwörtlich den Bock zum Gärtner zu machen.

Immer dann wenn eine Vermögensschützer nach solchen Zugriffsrechten fragt, sollten alle Alarmglocken klingeln.

9. Sich auf sogenanntes „Geheimwissen“ verlassen

Alle von einem Vermögensschutzexperten empfohlenen Gestaltungen sollten sich durch unbeteiligte Dritte (z.B. Anwalt, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer…) verifizieren lassen. Bitten des Experten die Gestaltung nicht mit Dritten zu besprechen sind mit Vorsicht zu genießen. Natürlich sollte hier aber ein Ausgleich zwischen „Nichts Ausplaudern“ und „Zweite Meinung“ gefunden werden.

Einzig und allein wenn man Gestaltungen wählt, die sich außerhalb des legalen Rahmens befinden, sollte man sich gut überlegen, ob man diese mit Anwälten oder Staatsvertretern teilt.

10. Fire and forget

Einmal eine Vermögensschutzstrategie aufsetzen und dann nie wieder hinterfragen führt über kurz oder lang zu Schwierigkeiten. Entweder ändern sich Gesetze, die Familienzusammensetzung oder geschäftliche Verbindungen und die alte Struktur passt nicht mehr zu den aktuellen Wünschen. Eine gute Faustregel ist die eigene Strategie einmal im Jahr kritisch zu hinterfragen und den neuen Anforderungen anzupassen.

11. Warten bis es zu spät ist

Ist die Scheidung eingereicht, die Klageschrift eingegangen oder man selbst auf dem letzten Weg ins Krankenhaus ist es oft zu spät noch „auf die Schnelle“ etwas zu retten. Vielleicht kann man noch schnell irgendwo einen Koffer Geld oder ein paar Goldbarren verschwinden lassen, für das große Ganze bleibt dann aber keine Zeit mehr. Wie auch im Bereich der Gesundheit ist Prävention hier der beste Weg, also dann mit dem Vermögensschutz anzufangen, wenn noch keine akute Gefährdungslage vorliegt.

12. Vermögensnachfolge nicht regeln

Während man zu Lebzeiten vielleicht das Vermögen vor gierigen Familienmitgliedern schützen möchte, sollen diese hingegen nach dem eigenen Tod dann doch wieder davon profitieren. Oftmals passen aber geschriebene Testamente nicht zur restlichen Vermögensschutzstruktur. Damit Vermögen nicht auf einmal unwiderbringlich verloren ist, weil kein Erbe auf die Struktur zugreifen kann, sie versteht oder gar das Wissen um ihre Existenz hat, sollten detaillierte Aufzeichnungen vorhanden sein und entsprechende testamentarische Verfügungen mit anwaltlicher Hilfe auf die Struktur abgestimmt werden.

13. Die Übersicht verlieren

Die im vorherigen Absatz erwähnten Aufzeichnungen sind auch während der eigenen Lebzeiten enorm wichtig. Schnell ist einmal eine Auslandsfirma, ein Konto oder ein Schließfach „vergessen“. Eine grundlegende Empfehlung in fast jedem Beratungsgespräch von Lifestyle Solutions zum Thema Vermögensschutz ist, diese so feinkörnig zu gestalten, als müsstest du dich selbst nach einer kompletten Amnesie neu anlernen. Dazu gehört, dass diese Dokumentation auch so auffindbar ist, selbst wenn du vergisst, wo du sie abgelegt hast. Lösungen dazu sind z.B. Datensafes oder verteilte Schlüssel an Vertrauenspersonen.

14. Ein System, das auf Vertrauen setzt

Im Gegensatz zum Webeslogan einer Bank ist Vertrauen im Vermögensschutz nicht der Anfang, sondern manchmal das Ende von allem. An jeder Stelle, an der des eine Vertrauensperson braucht sitzt eine Person, die mit dem richtigen Incentive kompromittiert werden kann.

15. Die eigene Struktur für unfehlbar halten

Du hast viel Geld ausgegeben um die ultimative Vermögensschutzstruktur zu schaffen? Dann ist es jetzt Zeit noch mehr Geld auszugeben und jemanden zu beauftragen, diese zu „hacken“. Wie auch in der IT gibt es im Bereich Vermögensschutz sogenannte „white hat“ Hacker, die im eigenen Auftrag versuchen die Struktur zu unterlaufen und irgendwie Zugriff auf das Vermögen zu bekommen. Alle möglichen Angriffsvektoren – und schlimmstenfalls erfolgreiche Zugriffe – teilen diese dann mit und es kann nachgebessert werden.

Wenn du alleine diese 15 Fehler nicht begehst, ist dein Vermögensschutz schon überdurchschnittlich. Deine eigene Vermögensschutzstrategie erarbeiten oder prüfen wir gerne in einem individuellen Beratungstermin.