Bypeoplelikeme, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

Lifestyle Solutions erbringt unter anderem Leistungen rund um das Thema Vermögensschutz für HNWI (High Net Worth Individuals), gerne auch als die oberen 1% oder 0.1% bezeichnet.

Oftmals kommt in Unterhaltungen die Frage auf, wie man es denn schafft, für diese Zielgruppe zu arbeiten und worauf diese Menschen bei der Auswahl ihrer Mitarbeiter und Dienstleister großen Wert legen. Dieser Artikel soll einen tieferen Einblick in die Denkweise dieser Menschen geben und dir zeigen, was du mitbringen solltest, um hier zu punkten. Die Liste ist grob sortiert nach der Häufigkeit der Nennungen wenn der Autor dieses Thema angesprochen hat.

Sei Verschwiegen

Niemand der erfolgreich ist möchte, dass die heute vertraulich beim Abendessen besprochenen Geschäftsstrategien von der Küchenhilfe ausgeplaudert werden und morgen in der Zeitung stehen oder der Konkurrenz zur Verfügung stehen, genau so wenig die der Chauffeur seinen Freunden abends beim Bier erzählen sollte, wo er seine Arbeitgeber tagsüber zum Shoppen hin fährt oder an welcher Schule die Kinder täglich abgesetzt werden. Mitarbeiter die über ihren Job in ihrem Umfeld prahlen sind nicht gerne gesehen und oftmals auch nicht all zu lange beim gleichen Arbeitgeber beschäftigt.

Sei kein Paragraphenreiter oder Gewerkschaftler

Die Assistentin, die einen Flug nicht sofort buchen kann, weil sie gerade ihre gesetzlich vorgeschriebene Bildschirmpause machen muss ist genauso unbrauchbar, wie der Bodyguard, der nervös auf die Uhr schaut, weil er pünktlich Feierabend machen will, während der Auftraggeber auf einer Party unterwegs ist, die mal länger dauert als erwartet. Damit ist nicht gemeint, dass diese reichen und erfolgreichen Menschen ihre Mitarbeiter oder Dienstleister ausbeuten, ganz im Gegenteil. Hoher Einsatz und das Überschreiten des „gewöhnlichen“ wird oft überdurchschnittlich belohnt. Für Menschen, die die Dinge für sich und andere unnötig kompliziert machen hat man aber kein wirkliches Verständnis.

Sei schuldenfrei und kreditwürdig

Menschen die Schulden haben sind erpressbar und kein erfolgreicher Mensch kann sich leisten, dass sein Personal oder seine Ratgeber kompromittiert werden, weil sie jemandem Geld schulden oder mit einer unvorhergesehenen finanziellen Notlage nicht umgehen können.

Habe dein eigenes Leben im Griff

Stress mit dem/der Ex, das Kind ist dauernd krank oder der Hundesitter abgesprungen: Das Verständnis dafür ist gering, wenn das dazu führt, dass es Einfluss auf den Erfolg des Arbeitgebers hat. Natürlich ist klar, dass solche Dinge hier und da mal vorkommen, wenn das aber übermäßig vorkommt wird das schnell lästig und es wird einem nahe gelegt, erst einmal das eigene Leben erfolgreich zu machen, bevor man sich daran wagt, andere bei ihrem erfolgreichen Leben zu unterstützen. Verschlimmert wird das noch, wenn es an Verantwortungsbewusstsein fehlt und der Ex, das Kind oder der Hundesitter immer als Ausrede her halten müssen.

Sei Loyal

Je enger die Zusammenarbeit mit einer erfolgreichen Person ist, desto mehr Wert wird darauf gelegt, dass sie möglichst langfristig ist. Gerade für enge Mitarbeiter wird viel Zeit und Geld in Training investiert, dass sie ihre Aufgabe genau so wie geplant erfüllen. Wenn diese dann direkt nach dem Training versuchen die aktuelle Stellung als Sprungbrett zu nutzen ist das nicht für für den aktuellen Arbeitgeber enttäuschend, auch ein zukünftiger erfolgreicher Arbeitgeber wird im Lebenslauf sehen, dass man nur sehr kurz auf der vorigen Position war und eventuell annehmen, dass man das auf der nächsten Stufe auch machen würde. Beim gleichen Arbeitgeber zu wachsen ist also oft eine bessere Strategie.

Habe gute Manieren

Wissen mit welchem Besteck man beim Dinner welches Gericht isst, dass man nicht mit einem einzelnen Finger auf andere Menschen oder Dinge deutet, in welcher Reihenfolge man Gäste begrüßt oder wie man Nachrichten formuliert ist bestenfalls Teil einer guten Kinderstube. Wenn nicht, kann es ratsam sein, sich dieses Wissen vorher anzueignen um hier nicht unnötig aufzufallen. Sicherlich ist die heutige Generation erfolgreicher Menschen etwas entspannter unterwegs als noch deren Eltern oder Großeltern, doch nur weil der 25-jährige Millionär, der sein Geld durch irgendeine App verdient hat, immer nur in Shorts und Hawaiihemd herum läuft, heißt das nicht, dass man seinen Chef – außer er fordert explizit dazu auf – mit „Hey Bro“ oder „Mein Süßer“ anspricht oder seine Gäste fragt ob „alles cool“ ist.

Sei bereit, dich hochzuschlafen

Dieser Punkt ist durchaus kontrovers aber verbreiteter als man annehmen würde. Etwas mehr bei erfolgreichen Männern im Hinblick auf weibliches Personal, aber nicht ausschließlich. Auch in die andere Richtung ist es hier und da anzutreffen, dass der Personal Assistant ein paar „zusätzliche Leistungen“ für die erfolgreiche Unternehmerin erbringt, die so nicht im Arbeitsvertrag stehen.

Während du hier hier für dein persönliches Wertesystem klar werden musst, ob das für dich in Frage kommt oder nicht, kannst du dir – oft – sicher sein, dass, verbunden mit dem ersten Kriterium der Vertraulichkeit, solche Sonderleistungen für eine unkündbare Stellung mit überdurchschnittlicher Bezahlung und weiteren Privilegien einhergehen können.

Gepflegtes Aussehen

Dieser Punkt lässt sich mit „Sei Vorzeigbar“ gut zusammenfassen. Vorzeigbare Mitarbeiter und Dienstleister sind ein gewisses Statussymbol unter erfolgreichen Menschen. Auch wenn es in unseren woken Zeiten nicht besonders politisch korrekt sein dürfte, wird trotzdem die Assistentin, die neben hoher Intelligenz keine Modellmaße mitbringt, der Chauffeur, dem ein Zahl fehlt obwohl er vier Fremdsprachen spricht oder der Butler, der ein Tattoo auf der Hand hat obwohl er früher mal die goldenen Schlüssel am Rever trug, eher skeptisch beäugt. Vermutlich wird dir kein potenzieller wohlhabender Arbeitgeber diesen Grund angeben, sondern irgendeine fachliche Qualifikation finden, warum du den Job nicht bekommst, aber vielleicht lag es einfach daran, dass du im Spiel „Mein, Haus, mein Auto, mein Boot, meine PA“ nicht vorzeigbar wärst.

Keine Drogen, Tabletten oder andere Suchtmittel, außer auf Einladung

Persönlich ist dem Autor keine erfolgreiche Person bekannt, die auch nur irgendeine Art von Drogen oder Suchtmittel bei seinem Personal akzeptiert.

Das geht in den meisten Fällen so weit, dass das Personal ausschließlich aus Nichtrauchern besteht, die wenig bis keinen Alkohol trinken, keine Joints rauchen, Lines ziehen oder in der Spielhalle ihre Vergütung verzocken.

Das bedeutet gleichzeitig aber nicht, dass diese Personen selbst „Heilige“ in diesen Disziplinen sind, aber nur weil der Chef morgens zum Frühstück schon zwei Gläser Rotwein trinkt, sollte man selbst so nicht zum Dienst erscheinen.

Wird man im Rahmen einer Feierlichkeit zu einer dieser „Sünden“ eingeladen, darf man natürlich ja sagen, es wird aber meist auch akzeptiert, wenn man freundlich ablehnt. Ausnahme ist hier, wenn man den Job als Entertainment Manager hat, dann muss man bei diesen Veranstaltungen mit „gutem Beispiel“ vorangehen.

Habe keinen Stock im Hintern

Oftmals geht es in den Häusern und Unternehmen erfolgreicher Menschen viel ungezwungener zu als man es sich aus den Berichten der Klatschpresse oder diverser Hollywoodfilme ausmalt. Wenn du dir nur vorstellen kannst im Anzug mit Krawatte oder im feinen Kleid zur Arbeit zu kommen, sind viele erfolgreiche Personen nicht die richtigen Arbeitgeber. Wenn es bei deinem Arbeitgeber Sitte ist in kurzen Hosen/Rock und Badeschlappen seine Arbeit zu verrichten sollte dir das nicht peinlich sein. Zeitgleich heißt das aber nicht, dass nur weil alle eher entspannt gekleidet sind die guten Manieren darunter leiden. Als Beispiel sei hier ein Kunde genannt, der genau diese Kleiderordnung (kurze Hose und weißes T-Shirt für Männer, kurzer Rock und weißes Tank-Top für Damen) einfordert, sich aber trotzdem stets mit vollem Namen und Titel (Herr Dr. XY) ansprechen lässt. Auch als externer Berater hat man sich hier der Kleiderordnung anzupassen.

Sei bereit für eine kurzfristige Reise

Je enger du an einer erfolgreichen Person arbeitest (auch mit dezentem Hinweis auf den kontroversen Punkt) desto mehr Wert wird dein Arbeitgeber darauf legen, dass du nicht nur im Büro oder der Wohnung deiner Aufgabe nachgehst, sondern auch auf Geschäfts- und Privatreisen mit dabei bist. Je einfacher es dir dein organisiertes Privatleben macht, kurzfristig mit deinem Chef ins Flugzeug zu steigen, desto besser.

Der feine Grat zwischen Gehorsam und Mitdenken

Ein Mitarbeiter der jede Anweisung ohne sie zu hinterfragen ausführt kann genau so gefährlich sein wie ein Mitarbeiter der jede Sache grundsätzlich hinterfragt und ungefragt seine Meinung dazu gibt auf die Nerven gehen kann.

Das richtige Maß hierbei zu finden ist eine sehr individuelle Sache und kommt ganz auf den jeweiligen Dienstherren an. Manche schätzen eine kritische Rückfrage und den Hinweis auf eine potentielle Fehlentscheidung, andere dulden keinen Widerspruch. Was hier gewünscht ist und in welchem Maße erfragt man am besten im Einstellungsgespräch und nach Anstellung bei seinen neuen Kolleginnen und Kollegen, die diesen feinen Grat oft schon für sich heraus gefunden haben und einem vor einem Fettnäpfchen in die eine oder andere Richtung bewahren können.

Sei körperlich fit

Nicht nur wenn du als Personenschützer oder im Housekeeping für eine erfolgreiche Persönlichkeit arbeitest, solltest du ein hohes körperliches Fitnesslevel mitbringen. Während viele erfolgreiche Menschen mit ihrem Anlageberater oder Anwalt Dinge entspannt am Pool oder beim Essen besprechen, gibt es andere, die gerne mit dir Joggen gehen, ein paar Golf- oder Tennisbälle schlagen oder die Nacht durchmachen. Hierbei „mithalten“ zu können wird dir positiv angerechnet. Der Autor selbst hat schon das ein oder andere müde Lächeln zu sehen bekommen, weil er beim morgendlichen Fitnesstraining aus der Puste kam.

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