In diesem Beitrag haben wir uns schon einmal mit den Vorteilen und Nachteilen des Abmeldens aus Deutschland beschäftigt. Wenn jetzt die Entscheidung gefallen ist, sich aus der Heimat abzumelden, kommt als nächstes die Frage auf, ob es dazu einen optimalen Zeitpunkt gibt.

Wie beim sparen gilt hier in der Regel: Der beste Termin war letzten Dienstag.

Für die zweitbeste Option, sollte man Kriterien wie bestehende Geschäfte und persönliche Bezugspunkte zum Heimatland mit beachten, denn zur Abmeldung gilt es gut vorbereitet zu sein, eine Checkliste dazu findest du übrigens hier.

Anhand des Vorlaufs, den man für die ganzen anstehenden Vorbereitungen braucht, liegt ein realistischer Termin zumeist mindestens 6 – 8 Wochen in der Zukunft, doch neben den Tätigkeiten auf der Checkliste sollte man noch folgende Punkte mit in Betracht ziehen:

Abmeldung zum Jahresende

Wenn das Jahr schon weit fortgeschritten ist kann man, sowohl um einen klaren Schnitt zu haben, der sich einfach nachvollziehen lässt den 31.12. des aktuellen Jahres zur Abmeldung nutzen. So ergeben sich weniger aufwändige Abgrenzungen bei Einnahmen und der Steuerpflicht. Im Folgejahr ist dann noch ganz regulär eine Steuererklärung für das vergangene Jahr abzugeben, danach ist man (wenn keine Reste wie Gewerbe, Unternehmen oder Immobilien in Deutschland verbleiben) von der deutschen Bürokratie und Steuerpflicht befreit.

Abmeldung im ersten Halbjahr

Ist die Abmeldung zum Jahresende zu knapp oder der Entschluss erst als guter Vorsatz für das neue Jahr gefasst worden, ist der nächste interessante Stichtag die Jahresmitte (Ende Juni). Damit besteht – insbesondere bei der Auswanderung in ein anderes Land – die Möglichkeit, noch in diesem die 183 Tage für das Kalenderjahr zu erfüllen und für das Jahr der Auswanderung ein Steueransässigkeitszertifikat aus diesem Land zu erhalten, was eine stärkere Argumentation darstellt, wenn das deutsche Finanzamt trotz Abmeldung doch noch versucht, Steuern für das ganze Jahr auf Welteinkommen zu erheben.

Wie auch in der nächsten Option, muss hier eine Steuererklärung für das ganze Jahr eingereicht werden. Auch wenn i.d.R. nur bis zum Stichtag der Abmeldung das Welteinkommen besteuert wird, muss das komplette Auslandseinkommen angegeben werden, da sich daraus gemäß Progressionsvorbehalt die Steuerlast auf das Welteinkommen für die Dauer der Anwesenheit berechnet.

Auch wenn man theoretisch bis Ende Juni für diese Abmeldevariante Zeit hat, sollte man es nicht auf den letzen Tag ausreizen, um zu vermeiden, dass z.B. unvorhergesehene Wiedereinreisen im gleichen Jahr (Krankheit, Familienangelegenheiten, etc.) zur Überschreitung der 183 Tage führen.

Abmeldung zu beliebigem Zeitpunkt

Letztlich ist, wenn man sich der entsprechenden Besonderheiten bewusst ist, jeder andere Tage im Jahr auch für eine Abmeldung geeignet und nur, weil man gerade einen angenehmen Stichtag verpasst hat, muss man nun nicht unbedingt ein halbes Jahr warten, wenn die Auswanderungspläne schon einsatzbereit in der Schublade liegen.

Wenn du Hilfe bei deiner Abmeldung oder anderen Themen rund um die Auswanderung brauchst, buche dir ein persönliches Beratungsgespräch.