Der globalisierte Markt bietet einen harten Wettbewerb um Kunden und Aufträge, in dem es sich lohnt jeden noch so kleinen Wettbewerbsvorteil auszunutzen um etwas näher am Auftrag zu sein.

Doch auch unser Privatleben ist voll von sichtbarem und unsichtbarem Wettbewerb, sei es um Anerkennung, Freundschaft oder sozialen Status.

Mit den folgenden Eigenschaften und Handlungsweisen gewinnst du nicht nur Kunden für dein Unternehmen sondern auch Menschen in deinem Umfeld für dich.

Antworte schnell und liefere pünktlich

Im Business:

Während du noch entspannt deinen Kaffee austrinkst oder ein Telefonat mit deinem Internetprovider führst, hat dein Wettbewerber vielleicht schon längst geantwortet.

Mache es dir zur Angewohnheit so schnell wie möglich – ohne in Stress zu verfallen – auf eingehende Kundenanfragen, egal ob Neu- oder Bestandskunden, zu antworten. Nicht nur zeigt das dein Interesse am Kunden, sondern du bist vielleicht auch einfach der oder die erste die sich meldet und schon allein deshalb den Zuschlag bekommt. Wenn du einem Kunden etwas zu einem festen Termin zusagst, sorge dafür, dass du diesen auch einhältst.

Privat:

Nachrichten erst spät oder gar nicht zu beantworten zeigt Desinteresse an der anderen Person. Natürlich musst du es nicht übertreiben und ständig erreichbar sein, aber „Spielchen“ wie absichtlich späteres Antworten um zu simulieren wie beschäftigt man doch ist, sind Kindergarten. Dein Umfeld wird es wertschätzen, wenn du so zeitig wie möglich antwortest.

Genauso ist auch hier Pünktlichkeit ein Punkt der dir unbewusst viel Anerkennung einbringt. Wenn du regelmäßig zu Terminen zu spät kommst oder sie gar ganz vergisst, lässt es tief blicken, was du vom anderen Menschen hältst oder dass du dein Leben nicht in den Griff bekommst.

Selbstsicherheit

Business

Selbstsicherheit ist etwas, dass nur in deinem Kopf entsteht, und zugleich etwas, das auf Menschen – so auch auf Kunden – anziehend wirkt.

Wenn zwei Anbieter genau das gleiche Produkt oder die gleiche Lösung zum gleichen Preis anbieten, aber einer der Anbieter tritt selbstsicher und überzeugt auf, während der andere schüchtern und übervorsichtig agiert, wird in den meisten Fällen derjenige mit mehr Selbstsicherheit den Auftrag und das Vertrauen des Kunden gewinnen.

Selbstsicherheit lässt sich trainieren, am Anfang hilft notfalls aber auch „fake it until you make it“.

Deine Selbstsicherheit zeigt sich neben Mimik und Gestik auch in Formulierungen die du in Emails, Telefonaten oder auch auf deiner Internetpräsenz oder in Sozialen Medien verwendest.

Privat

Auch privat wirkt Selbstsicherheit anziehend und attraktiv. Mit anderen selbstsicheren Menschen agierst du gleich auf Augenhöhe und weniger selbstsicheren Menschen kannst du als Beispiel dienen („wenn der das kann, kann ich das auch“). Während es sich im geschäftlichen Umfeld noch recht leicht „faken“ lässt, ist es im privaten Bereich durchaus anspruchsvoller Selbstsicherheit zu spielen.

Verlässlichkeit

Business

Wenn du einem Kunden etwas zusagst oder versprichst, sieh zu, dass du diese Zusage oder dieses Versprechen immer einhalten kannst. Sicherlich kann es einmal vorkommen, dass Alltagsdinge im Leben oder höhere Gewalt dazwischen kommen. Doch wenn du es zur Regel werden lässt, dass du viele Versprechen oder Zusagen machst, diese jedoch oft nicht einhalten kannst oder gar vergisst, wird sich das schnell herumsprechen und nicht nur deine aktuelle Kundenbeziehung gefährden sondern auch Neukunden, die vielleicht davon gehört haben werden nicht viel auf deine Versprechen geben.

Es ist übrigens nicht nötig, immer „Ja“ zu sagen und alle Kundenwünsche zu erfüllen. Wenn etwas nicht geht oder du dir nicht sicher bist, ob du etwas leisten kannst ist ein ehrliches „Nein“ oder „ich kann es versuchen aber nicht versprechen“ ehrlicher und wird besser akzeptiert als ein nicht eingehaltenes Versprechen.

Privat

Natürlich bringt einen auch im Privaten gelebte Verlässlichkeit weit nach vorne. Wenn dein Umfeld sich sicher ist, dass du „lieferst“ wenn du etwas zusagst, erntest du schnell Respekt und Anerkennung. Aber auch privat ist ein ehrliches „Nein“ sauberer und akzeptierter als ein falsches „Ja“. Du willst ja nicht als jemand der immer nur leere Worte von sich gibt gesehen werden, oder?

Gutes Zuhören

Business

Ein Großteil von Verkäufern redet zu viel. Zu schnell lernst du einen oder mehrere sales pitches auswendig und langweilst deinen potenziellen Kunden mit Details zu deinem Angebot die er vielleicht gar nicht wissen will. Am Ende lehnt der Kunde ab, weil das was du ausschweifend erzählt hast überhaupt nicht zu seiner Aufgabenstellung passt, die du dir vielleicht noch nicht einmal angehört hast.

Eine gute Verteilung der Redezeit hast du dann, wenn zu 80% dein Kunde spricht und du nur zu 20%, das erzeugt das Gefühl ernst genommen zu werden und dass du individuell auf die Belange deiner Kunden eingehst (auch wenn du am Ende doch heimlich nur wieder eine Standardlösung verkaufst).

Das gleiche gilt übrigens auch für Reklamationen. Wenn etwas nicht so läuft wie geplant neigen viele Kundenservice-Menschen dazu, schnell eine Preisreduzierung, einen Gutschein, etc. anzubieten, ohne sich überhaupt anzuhören, was alles schief gelaufen ist. Sicherlich sind sich beschwerende Kunden eine anstrengende Sache, doch kannst du einen unzufriedenen Kunden, dem du ausgiebig zuhörst und echtes Verständnis entgegen bringst leichter zu einem loyalen Bestandskunden machen, als wenn du ihm einfach 20€ von der Rechnung abziehst nur um ihn schnell wieder „vom Tisch“ zu haben. Und: am Ende lernst du vielleicht sogar deine Prozesse zu optimieren, damit dieser Fehler bei anderen Kunden gar nicht mehr auftritt.

Privat

Gutes zuhören ist privat noch viel wichtiger als im Geschäftsleben. Wie oft hört man von Partnerschaften in denen beide sagen „du hörst mir nicht richtig zu“ oder „das habe ich dir doch schon X mal gesagt“?

Nicht nur, dass du über die Menschen in deinem privaten Umfeld viel lernst und sie damit viel besser verstehst, wenn du einfach mal zuhörst und nicht während sie sprechen darüber nachdenkst, was du darauf antworten willst, du kannst auch mit kleinen Fakten, die du dir merkst, später große Freude machen. Wenn du z.B. in einem entspannten Gespräch durch Zufall hörst, dass einer deiner Freunde eine bestimmte Weinsorte besonders mag und du dann einige Wochen später oder zu einem besonderen Anlass genau diese Sorte als Geschenk mitbringst, wird dieser Freund große Augen machen. Nicht nur wegen des guten Weines, sondern weil du dir die Arbeit gemacht hast zuzuhören und dir genau dieses Detail behalten hast um ihm eine Freude zu machen.

Schließlich kannst du durch kontinuierliches zuhören auch mit der Zeit hinter die gesprochenen Worte „hören“ und das persönliche Befinden der Menschen beurteilen und darauf reagieren.

Sei bei bester Gesundheit

Business

Was erst einmal selbstverständlich klingt ist eher ein unterschwelliger Vorteil. Denn gerade wenn du ein Einzelkämpfer-Unternehmer bist und dein Kunde dich rauchen, trinken, Substanzen konsumieren oder nur Fastfood essen sieht, wird er sich – wenn auch unbewusst – Gedanken machen, was wohl passiert, wenn du auf einmal wegen Raucherbein oder Lungenkrebs ausfällst, wegen den Substanzen verhaftet wirst oder wegen der vielen Schadstoffe in deiner Nahrung häufig krank bist und deine geschäftlichen Aufgaben nicht erfüllen kannst.

Natürlich musst du hier nicht komplette (Schein-)Heiligkeit heucheln und auch ein Glas Wein mit dem Kunden oder eine gute Zigarre zur Feier eines geschäftlichen Erfolgs ist durchaus im Rahmen. Am besten sind solche Exzesse aber immer dann, wenn sie vom Kunden ausgehen.

Je nachdem in welcher Branche du arbeitest, kann aber auch eine schlechte Gesundheit oder ein unsolider Lebenswandel deiner Glaubwürdigkeit schaden. Wer glaubt z.B. einem Fitnesstrainer, der nur Fastfood ist, oder fühlt sich bei einem stets unter Drogen stehenden Buchhalter gut aufgehoben.

Schlussendlich zeigt deine Gesundheit auch, dass du dein Leben – geschäftlich wie privat – im Griff hast.

Privat

Natürlich ist es auch privat wichtig, gesund und fit zu sein, jedoch verwischen hier die Grenzen des Erlaubten etwas. In einer geselligen Runde auf das Glas Bier zu verzichten, nur weil du als asketischer Moralapostel dastehen willst, kann natürlich nach hinten los gehen, aber wenn dir gerade nicht nach Bier ist, musst du natürlich auch nicht künstlich mitspielen.

Im Privaten kann man sich unter Freunden aber auch gut zur Gesundheit motivieren, sei es durch gemeinsames (gesundes) Kochen, gemeinsamen Sport oder Hilfe von Substanzen los zu kommen. Am Ende gilt hier dein persönliches Feingefühl und das Setzen von Prioritäten zwischen gemeinsamem Spaß und deiner persönlichen Gesundheit.

Sei Ehrlich und Authentisch

Business

Unter den tausenden unehrlichen oder betrügerischen Angeboten draußen in der Welt, sei du die „ehrliche Haut“.

Mal abgesehen von dem vorherigen Beispiel der Selbstsicherheit, die man mit „fake it until you make it“ durchaus noch simulieren kann, sollte Lügen, Betrügen oder auch nur „Aufhübschen“ nicht zu deinem Repertoire gehören.

Vielleicht ist dein Angebot dann nicht so sexy wie das vom Konkurrenten, der versucht durch das shiny object syndrome und sehr ausschweifende Produktbeschreibungen so auszusehen als sei sein Ein-Mann oder Ein-Frau Unternehmen, dass aus dem Hostel geführt wird ein Weltkonzern, doch fallen hier früher oder später die Hüllen und dein Kunde erkennt, dass du große Geschütze aufgefahren hast aber gar keine Munition zum Schießen hast.

Wenn du etwas nicht liefern kannst: Sag Nein

Wenn der Ferrari nur geleast ist, die Villa nur ein AirBnB und deine Begleitung nur ein/e Escort ist: steh dazu (oder lass es gleich ganz weg).

Wenn du authentisch auftrittst trauen dir deine Kunden auch, wenn du in Flip Flops zum Meeting kommst.

Privat

Auch hier kann man den ersten Satz dieses Beitrags abwandeln: „Unter all den Blendern in deinem Bekanntenkreis, sei die ehrliche Haut“.

Ein Klassiker ist der Werbespot: Mein Haus, mein Auto, mein Boot…

Wenn du nur Twingo oder Straßenbahn fährst, erzähl deinen Freunden nichts vom Mercedes und wenn du im Studentenwohnheim wohnst, pose nicht vor fremden Villen.

Du weißt sonst nie, ob dich die Menschen für das mögen, was du vorgibst zu sein (oder weil sie sich Hoffnung machen von deinem vermeintlichen Luxuslebensstil zu profitieren) oder weil sie dich für das mögen, was du wirklich bist.

Kaum jemand mag übrigens Menschen, bei denen alles „aalglatt“ läuft im Leben, denn beiden Meisten läuft es eben nicht glatt und so fühlt man sich gleich schlecht oder unterlegen, oder es kommt sogar Neid auf. Gemeinsam über all die Dinge lachen (oder auch mal jammern) die nicht funktionieren ist eine viel schönere und authentischere Erfahrung.

Sei mit Leidenschaft bei der Sache

Business

Wenn du bei einem neuen Auftrag schon gähnen musst, nimm ihn gar nicht erst an. Dann kommt in der Regel sowieso nur etwas mittelmäßiges dabei heraus.

Hier ist es ehrlicher, den Kunden zum Wettbewerb zu senden, schon hast du eine Win-Win-Win Situation geschaffen: Der Kunde wird gut versorgt – Dein Wettbewerber freut sich über einen neuen Auftrag – Du hast deine Ruhe.

Wenn du aber einen Auftrag annimmst, gib 100%. Nicht 80, nicht 92, nicht 99.

Auch wenn das eher plattitüdenhaft klingt, der Kunde merkt den Unterschied.

Privat

Auch privat kommst du nicht weit, wenn du der Langweiler bist oder für nichts zu begeistern. Wenn du auf Einladungen immer ablehnst, weil es dich nicht interessiert oder du dich für die kleinen Dinge im Leben nicht begeistern kannst, wirst du irgendwann gar nicht mehr gefragt ob du dabei sein willst.

Wenn du Dinge in deinem Leben verbessern oder optimieren willst, sei mit Vollgas bei der Sache und zeige deinem Umfeld stolz was du tust, statt alle paar Jahre die gleichen halbherzigen Neujahrsvorsätze zu fassen.

Besonders auch dann, wenn du etwas für jemand anderen tust, sei es weil du einen Gefallen tun willst oder weil dich das Thema auch selbst interessiert sei mit Leidenschaft bei der Sache und versuche 100% Leistung abzuliefern.

Wenn du nicht willst: Sag Nein. Das ist auch unter Freunden akzeptiert.

Leidenschaft sollte in allem was du angehst sichtbar sein. Nicht nur, dass es sich so viel schöner und intensiver lebt, du strahlst nach außen aus, dass du dein Leben im Griff hast, dass du Ziele hast die du umsetzen willst, und dass du kein „Langweiler“ bist. Und sei dein Hobby noch so langweilig, es ist besser ein langweiliges Hobby mit Leidenschaft anzugehen, als gar keins zu haben.

Sauberkeit und Ordnung

Hier muss man nicht groß zwischen Business und Privatleben unterscheiden. Wenn du mit Flecken auf dem Anzug zum nächsten Businessmeeting kommst hinterlässt das einen genau so negativen Eindruck, als wenn du dir die Fingernägel nicht schneidest. Oder wenn beim geschäftlichen Zoomcall ein ungebändigter Stapel Papier sich hinter dir türmt sagt das genau so viel über deine Art zu arbeiten aus wie die verwelkte Blume hinter dir beim Telefonat mit deinem Date.

Grundregeln der Hygiene und der Organisation zeigen, dass du darauf achtest wie dich andere wahrnehmen.

Wie du eine Sache angehst, so gehst du alle Sachen an

Auch wenn dir hier gleich jede Menge Punkte einfallen, wo das ja genau bei dir im Einzelfall nicht stimmen mag, so sind alle Dinge die du tust – oder die andere an dir sehen – ein Ausdruck deines Mindsets, deiner Prioritäten und deiner Sicht auf die Welt.

Klar kannst du die verwelkende Blume oder den Papierstapel aus dem vorigen Beispiel einfach aus dem Bild schieben, die nicht sauber für den Kunden ausgeführte Arbeit so lange korrigieren bis es irgendwie passt, oder dich bei deinen Freunden oder Beziehungen jedes Jahr aufs neue entschuldigen, dass du den Geburtstag oder Jahrestag vergessen hast, doch am Ende zeigst du damit sowohl dir als auch deinem Umfeld, wie wichtig oder unwichtig dir das alles ist.

Und schließlich machen alle diese kleinen hier genannten Dinge – aber vor allem die persönliche Sicht auf dich und die Welt – den Unterschied, ob du sowohl geschäftlich erfolgreich als auch im privaten Umfeld zufrieden bist.